nachhaltige Mobilität Archive - Grünkauf

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Alle Infos rund um ein nachhaltiges Leben

„Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr.“

So sprach einst Albert Einstein über die Relativitätstheorie. Und es liegt ja auf der Hand: das Fahrrad ist schnell, gesund, umweltfreundlich, klimaschonend und absolut hip. So naheliegend ist dann auch unser…

© Dean Drobot / Shutterstock

… Nachhaltigkeitsziel des Monats: Wir steigen um aufs Fahrrad

für kurze und mittlere Distanzen verzichten wir einfach mal auf das Auto! Studien zeigen, dass fast ein Drittel des Individualverkehrs mit dem Auto durch das Fahrrad ersetzt werden könnte. Denn zwei Räder sind besser als vier – also: Fahrrad raus! Knapp ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verursacht der Verkehrssektor, allen voran das Auto (Quelle: UBA). Dabei ist das Fahrrad dem Auto als urbanem Verkehrsmittel durchaus gewachsen – und in vielen Belangen sogar überlegen.

Es ist schneller …
wenn es mitten in der Hauptverkehrszeit einfach auf dem Radweg am Stau vorbeisaust.
Es spart Zeit und Platz …
wenn es die zeitraubende und nervtötende Parkplatzsuche in der stets überfüllten Innenstadt überflüssig macht.
Es ist umweltfreundlich …
weil es weder fossile Treibstoffe verbraucht noch klimaschädliche und giftige Abgase und Feinstaub ausstößt.
Es ist gesund …
weil es die Fitness des Fahrers steigert und sich positiv auf die Figur auswirkt. Dabei entschleunigt das Radfahren zusätzlich noch, weil Sie nicht im Stau stehen und keinen Bus und keine U-Bahn verpassen.
Es spart Geld …
weil es sowohl in Anschaffung als auch in Wartung und Unterhalt deutlich günstiger ist als ein Auto.

Längst ist das Fahrrad ein Statussymbol geworden und Ausdruck von Individualität. Und: Wenn Sie wissen wollen, wie Ihre Stadt tickt, sollten Sie sowieso Rad fahren: Sie sehen mehr, Sie hören mehr, Sie erleben mehr.

Damit Sie immer ein Fahrrad haben, wenn Sie eines brauchen

Leihbike

Bike Sharing ist eine nachhaltige Ergänzung für bzw. Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln und fördert den Radverkehr. Neue Anbieter von Leihfahrrädern sprießen vielerorts wie Pilze aus dem Boden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: der Straßenverkehr wird entlastet und die eigenen Kosten für die Anschaffung können eingespart werden. Ebenfalls ein Vorteil besteht in der größeren Nachhaltigkeit: ein Fahrrad, das von mehreren Personen genutzt wird, legt deutlich mehr Kilometer im Jahr zurück. Studien gehen von einer bis zu vier Mal so hohen Auslastung aus. Als Kunde haben Sie aber leider keine Garantie, ein Fahrrad in der Nähe zu finden.

Achten Sie beim Leihen von Fahrrädern unbedingt auf Ihre Sicherheit und überprüfen Sie vor Fahrtantritt die drei großen „B“: Bremsen, Beleuchtung, Bereifung.

Ein Fahrrad aus Bambus – nachhaltiger geht’s kaum

© STARK Bamboo Bike / www.starkbamboobike.com

Ein Fahrrad aus Bambus schont die Ressourcen und ist besser zu recyceln. Der Rohstoff ist leicht anzubauen und einfach in der Verarbeitung. Allerdings wird nicht das ganze Rad aus Bambus hergestellt, sondern der Rahmen. Mittlerweile sind Bambusfahrräder auch immer häufiger auf Deutschlands Straßen zu sehen. So vertreibt unter anderem das Unternehmen „my Boo – Bamboo Bikes“ Fahrräder mit einem Bambusrahmen. Auch E-Bikes gehören mittlerweile zum Sortiment. Gemeinsam mit dem sozialen Projekt “The Yonso Project” aus Ghana, werden die Rahmen in Ghana gefertigt.

URBAM Bambusfahrräder gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, auch als E-Bike. Gefertigt werden sie aus vietnamesischem Bambus. STARK Bamboo Bikes werden unter sozialen Bedingungen im Rahmen eines NGO Projektes in Vietnam hergestellt. Das Einstiegsmodell gibt es bereits ab 890 Euro.

Dienstwagen auf zwei Rädern

Für Unternehmen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, bietet das Startup Leaserad ein etwas anderes Dienstwagenleasing. Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern ein Dienstfahrrad leasen mit allen Vorteilen, die man vom Leasingwagen kennt, inklusiver steuerlicher Vorteile. Dank der neuen Steuerregelung seit 2012 gilt das Dienstwagenprivileg (sog. 1 %-Regel) auch für Fahrräder und E-Bikes. Dabei bezahlen Mitarbeiter ihr Wunschrad bequem über die monatliche Gehaltsabrechnung (sog. Gehaltsumwandlung).

Und wenn der innere Schweinehund doch zu groß ist: Melden Sie das Auto doch einfach mal ab! Das geht auch vorübergehend mit dem Saisonkennzeichen. Oder, noch besser, verkaufen Sie das Fahrzeug gleich. Für die unersetzliche Autofahrt gibt’s Carsharing-Anbieter wie car2go oder DriveNow.
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Nachhaltige Mobilität – umdenken lohnt sich

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Stellen Sie sich vor, man nähme Ihnen für ein Jahr Ihr Auto weg.

Wie viel früher müssten Sie aufstehen, um pünktlich bei Ihrer Arbeit zu erscheinen? Würden Sie immer noch die gleichen Supermärkte aufsuchen, die selben Freundschaften in Distanz pflegen, Ihre Kinder weiterhin in den Fußballverein am anderen Ende der Stadt bringen, oder ihr Leergut so lange sammeln bis es sich lohnt es wegzubringen?

Mobilität ist in unserer globalisierten Welt zum Ausdruck von Unabhängigkeit, Wohlstand und Selbstbestimmung geworden. Und der Bedarf wird weiter steigen. Ob berufliches Pendeln, Schulwege, Arztbesuche, Shopping und Freizeitaktivitäten, Urlaubs- und Geschäftsreisen, wir sind immer und überall unterwegs, zu mehr Orten als je zuvor.

Ein Großteil dieser Mobilitätsleistung geht auf das Auto zurück. Rund um den Globus rollen weit mehr als eine Milliarde Autos. Ein Blick auf den weltweiten Kraftfahrzeugbestand zeigt einen Anstieg um 35% in den Jahren 2000 bis 2010. Auch in absehbarer Zeit wird das Auto das Fortbewegungsmittel Nummer Eins sein.

Unabhängigkeit auf Kosten der Umwelt?

Bei all der Unabhängigkeit, die uns ein Auto schenkt, sind aber auch die negativen Auswirkungen nicht mehr wegzudiskutieren. Luftverschmutzung, Lärmbelastung, Treibhausgasemissionen und der Verbrauch wertvoller Ressourcen sind mittlerweile nicht nur Nebenwirkungen unserer Mobilitätsleidenschaft, sondern ernstzunehmende Probleme, die bedrohliche Auswirkungen auf uns und unseren Planeten haben.

Auch der persönliche Druck, den der Besitz eines Autos mit sich bringt, ist bei dem ein oder anderen erheblich: viele Menschen würden gerne auf die laufenden, hohen Kosten ihres Autos verzichten, können es aber nicht, weil sie für ihre Arbeit und vielleicht auch für ihre Familie und dem damit verbundenen Alltag mobil bleiben müssen. Andere möchten ihr Auto gerne aus umweltbedingten Gründen loswerden, sind aber darauf angewiesen, da sie außerhalb der Stadt wohnen.

Wie also ist es möglich, nachhaltig zu leben, ohne sich selbst zu sehr einzuschränken?

Ich, Du und wir alle!

Vor dem Hintergrund aller Negativfolgen ist es dringend notwendig, den weiter wachsenden Drang nach Mobilität auf eine möglichst nachhaltige und umweltschonende Basis zu stellen. Die Experten sind sich einig, dass eine Veränderung der Mobilität –  vor allem aber – eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs zum Ziel haben muss.

Neben gesetzlichen Maßnahmen und technologischen Entwicklungen ist auch eine Veränderung des Verhaltens der Menschen in ihren alltäglichen Entscheidungen gefordert. Was also können wir tun, um die Entwicklungen positiv zu beeinflussen und unsere Umwelt zu schonen?

Carsharing – Bilden von Fahrgemeischaften: Das Prinzip, sich mit mehreren Personen ein Auto zu teilen, ermöglicht die Vorteile eines Autos zu nutzen, aber die damit verbundenen Nachteile auf ein Minimum zu reduzieren. Zu den bekanntesten Carsharing Portalen zählen z.B: book-n-drive, cambio, car2go, driveNow, Flinkster oder stadtmobil. Aber auch auf dem privaten Sektor gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich ein Auto zu leihen, bzw. sein eigenes zu verleihen. Dazu gehören z.B. drivy, tamyca oder CarUnity.

Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad: Dieses Verkersmittel ist für Kurzstrecken nachweislich das schnellste Verkehrsmittel. Trotzdem werden 40 % dieser Strecken mit dem PKW zurückgelegt, was vermutlich daran liegt, dass mit dem Auto mehr transportiert werden kann. Doch auch hier kann Abhilfe geschaffen werden. So können z.B. Anhänger, Körbe oder sogar spezielle Lastenäder zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang bieten auch E-Bikes eine lohnende Alternative.

Öffentliche Verkehrsmittel: Für alle deren Zuhause zentral genug liegt, ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ebenfalls eine umweltschonende Möglichkeit zum Ziel zu gelangen. Längere Wege zu Haltestellen lassen sich bestens mit Klapprädern oder kleinen Tretrollern überbrücken.

Doch so attraktiv und alltagstauglich die Auto-Alternativen auch sind: die Macht der Gewohnheit spielt dabei die entscheidende Rolle. Deshalb ist der wichtigste Schritt das Umdenken und noch bewusster mit dem Thema “Fortbewegung” umzugehen. Hinterfragen Sie sich immer wieder aufs Neue ob es nicht vielleicht doch ausreicht, sich auf den Fahrradsattel zu schwingen oder mit der Nachbarin gemeinsam in die Stadt zu fahren.

Daher unser Appell an Sie: Bewegen Sie sich bewusst in eine gesunde Zukunft.

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