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Mit regionalem Gemüse gesund durch den Winter

Da will man sich von regionalen Lebensmittel ernähren und dann kommt einem der Winter in die Quere! Aber halt! Spulen wir erstmal zurück an den Anfang!

WintergemüsePhoto: photosforyou / Pixabay

Regionale Lebensmittel: keine langen Transportwege und die Unterstützung der hiesigen Bauern – genau darauf legen immer mehr Leute Wert. Wer einmal den Entschluss dazu gefasst hat, die Produkte aus regionalen Quellen zu beziehen, bekommt das mit aromatischeren, weil qualitativeren Produkten gedankt. Gerade im Sommer werden wir von süßen Erdbeeren, saftigen Kirschen, aromatischen Äpfel und Birnen und vielem mehr von Feldern und Bäumen verwöhnt. Auch der Herbst tischt mit herrlich, formschönen Kürbissen und Kastanien auf. Und im Winter, ja im Winter…! Und plötzlich fühlen wir uns mit unserem Erstreben, uns regional zu ernähren etwas überfordert. Nichts am Baum, nichts auf dem Feld. Eine wahrliche Herausfoderung! Falsch!

Der Winter von seiner kulinarischen Seite

Die Natur und die Tiere machen es uns vor. Winter bedeutet, Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen. Die Bäume verlieren ihre Blätter, viele Tiere halten einen Winterschlaf. Da ein Winterschlaf bei unseren Mitmenschen und bei unseren Chefs nicht ganz so gut ankäme, ist es umso wichtiger, unseren Kälte und Dunkelheit geplagten Körper von innen heraus zu wärmen. Neben wohltuenden Tees bietet uns der Winter Butterrüben, Grün – und Rosenkohl, Topinambur, Champignons, Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch und Rotkohl und das sind nur einige illustre Vertreter der winterlichen Lebensmittel. Der Grünkohl mag zwar auf den ersten Blick eher zu einem verzogenen Gesicht führen, aber dieser lustige Geselle liefert uns Vitamin C, Vitamin E, Kalium und Magnesium. Außerdem enthält keine andere Kohlsorte so viel Eiweiß. Vielleicht sollte man ihm also doch mal eine Chance auf dem Teller geben.

Auch Pilze, wie zum Beispiel, Champignons, Steinpilze oder auch Pfifferlinge gesellen sich gerne dazu. Und sie stoßen mit einem besonderen Geschenk an unsere Gesundheit in die Runde: Pilze liefern nämlich das für uns in dieser Jahreszeit so wichtige Vitamin D, dass gerade für unsere Knoch und unseren Muskelaufbau wichtig ist. Mithilfe des Sonnenlichts kann der Mensch dieses Vitamin selbst produzieren. Fehlt Die Sonne, muss der Mensch mit Aufnahme bestimmter Speisen – wie beispielsweise erwähnte Pilze – dafür sorgen, dass sein Vitamin D – Bedarf gesichert ist. Wer gerne Ei ist, kommt bei dem Verzehr von Eiern auf seine Kosten, denn auch hier befindet sich im Eigelb Vitamin D.

Auch die Salat – Fanatiker können weiter zuschlagen: Chicorée, Feldsalat und Portulak sind wahre Nährstoffbomben und liefern mit der Aufnahme frei Haus noch: Calcium, Magnesium, Eisen, Beta-Carotin, Folsäure, Vitamin C und noch vieles mehr. Da erblassen andere Salate vor Neid!

Um die Obstvielfalt ist es hingegen etwas rarer bestellt und das ist wohl eine kleiner Wehrmutstropfen für alle Obstfans im Winter. Wer im Winter neben Äpfel und Birnen mehr Abwechslung möchte, der muss leider auf Importware zurückgreifen. Dabei bitte immer darauf achten, dass die gwünschte Ware auch fair angebaut und produziert wurde. Daten darüber und Fakten über saisonale Lebensmittel erhält man im Internet über sogenannte Saisonkalender.

Drum prüfe, wer sich dem Regionalen verschreibt

Bei allem guten Bestreben, sich von regionalen Lebensmittel zu ernähren, so sollte einem jedem bewusst sein: „regional“ bedeutet nicht immer, dass die Ware de facto aus dem direkten Umfeld stammt. Gerade auf den Milchverpackungen liest man immer wieder gerne das Wort „ regional“. Die Crux: Jeder Produzent oder Händler darf hier großzügig die Bezeichnung „ regional“ verwenden. Heißt: Die in München guten Gewissens gekaufte Milch stammt eben nicht aus der unmittelbaren Region, sondern vielleicht aus Nordeutschland. Es gibt keine gesetzliche Definition für das Wort „ regional“.

Bei frischem Obst und Gemüse sowie unverarbeitetem und vorverpacktem Fleisch muss das Ursprungsland auf Schildern oder auf der Verpackung genannt werden. Verbraucher können hier den letzten Verarbeitungsort ablesen. Das Bundesland ist mit einem Kürzel angegeben und der Betrieb verbirgt sich hinter einem Code. Im Internet kann man den Betrieb in einer Datenbank finden. Es ist immer wieder aufschlussreich und überraschend, aus welcher Stadt das gekaufte Produkt stammt. Ebenso sollte man nicht zögern, seinen Lebensmittelhändler zu fragen, woher die verkauften Produkte stammen und welche Kriterien für die als „regional“ angepriesenen Lebensmittel gelten.

Regional einkaufen bedeutet zwar saisonal einzukaufen, dennoch gibt es bestimmte Gemüsesorten, die quasi nicht in Deutschland angebaut werden, wie zum Beispiel die Paprika. Für uns überraschend, da wir uns daran gewöhnt haben, dass alle Sorten an Obst und Gemüse ganzjährig verfügbar sind – nicht nur zur heimischen Haupterntezeit. Die erschreckende Konsequenz: Inzwischen werden über 60 Prozent des Gemüses und 80 Prozent des Obstes (Zitrusfrüchte nicht mit einberechnet) nach Deutschland importiert. Diese ständige Verfügbarkeit bedeutet einen äußerst hohen Energieaufwand für weite Transportwege, Treibhäuser oder gekühlte Lagerstätten – für unser Klima und unsere Umwelt eine Katastrophe! Um diesen Teufelskreis zu stoppen, sollte auf Flugware ( Bsp. Exotische Früchte) defintiv verzichtet werden.

Saisonal einkaufen – aus Liebe zur Umwelt

Saisonal einzukaufen ist folglich der beste Weg etwas Gutes zu tun. Und das sind wir unserem Körper, unserer Gesundheit und unserer Umwelt doch letztlich auch schuldig.

Einen Saisonkalender für heimisches Obst, Salat und Gemüse gibt hier: NABU-Saisonkalender

Rezeptvorschlag für Geist und Seele: Gemüsepfanne mit Kartoffel-Kräuterpüree

7 Tipps für eine (umwelt)bewusste Ernährung

Erdbeeren im Winter, Spargel im Herbst, Kiwis aus Neuseeland – wir essen heute nicht mehr, was der Obst- und Gemüsegarten hergibt, sondern was der Supermarkt bietet. Was für uns inzwischen selbstverständlich ist, belastet unsere Umwelt enorm. Expertenschätzungen zufolge ist unsere Ernährung für mehr als 10% der Treibstoffgase verantwortlich.

Aber Genuss und Nachhaltigkeit – passt das überhaupt zusammen? Wie stark müssen wir uns einschränken, um das Klima nicht übermäßig zu belasten? Ist eine nachhaltige Ernährung im Alltag überhaupt möglich?

Nachhaltige Ernährung bedeutet, sich der gesamten gesundheitlichen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen unseres Ernährungsstils bewusst zu werden. Sie ist dabei aber mehr als Umweltschutz und Tierschutz. Eine Ernährung, die einen Schwerpunkt setzt auf saisonale, überwiegend pflanzliche, biologische und regionale Produkte, hilft der eigenen Gesundheit und dem Klima.

Nachfolgend haben wir die wichtigsten Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Ernährung zusammengestellt.

1. Das Wirrwar mit den Biosiegeln

Mit den unterschiedlichsten Siegeln wird in Supermärkten für “artgerechte Tierhaltung”, “Gentechnikfreie Produktion” und “ökologisch kontrollierten Anbau” geworben. Doch welchem Siegel kann man wirklich vertrauen?

Grundsätzlich gilt: Für alle Produkte die mit dem Bio-Siegel der Europäischen Gemeinschaft versehen sind, gelten die strengen EG-Öko-Richtlinien. Das Logo besteht aus einem stilisierten Blatt auf grünem Grund und steht oft neben dem secheckigen, deutschen Bio-Siegel.

Neben dem offiziellen Bio-Siegel gibt es auch zahlreiche private Siegel, denen man gründsätzlich eher kritisch gegenüberstehen sollte. Vor allem dann, wenn Sie vom Unternehmen selbst herausgegeben werden. Ausgenommen davon sind die großen privaten Bio-Siegel der Marken Bioland, Naturland und Demeter. Diese haben sogar noch strengere Anforderungen als die offiziellen Siegel.

2. Regional und Saisonal

locavore-810951Achten Sie beim Einkaufen darauf, welche Lebensmittel gerade Hauptsaison haben.
Regionales Saisonobst und -gemüse ist wesentlich reicher an Vitaminen und Mineralstoffen, da sie erst zu ihrer natürlichen Erntezeit gepflückt werden und keine langen Transportwege hinter sich haben. Auf dem Wochenmarkt gibt es viele frische und regionale Produkte. Seien Sie aber auch hier kritisch: Gerade in den ertragsarmen Wintermonaten wird manchmal aus anderen Regionen dazugekauft. Fragen Sie nach.

Wann die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten Saison haben, können Sie aus folgender Übersicht der Verbraucherzentrale entnehmen: Heimisches Obst und Gemüse: Wann gibt es was? (PDF)

3. Grillen, aber nachhaltig

Auch beim Grillen können Sie ihren CO2-Fußabdruck verringern. Vom Grill über die verwendete Kohle, den Anzünder, das Grillgut bis hin zur Alufolie und den Schaschlik-Spießen können Sie etwas für die Umwelt tun. Der TÜV Rheinland empfiehlt Elektro- oder Gasgrills zu verwenden.

Quelle: http://www.tuv.com/de/deutschland/ueber_uns/presse/meldungen/newscontentde_245700.html

Auf Holzkohle sollten Sie wegen der Schadstoffentwicklung besser verzichten, hier gibt es Alternativen. Wenn Sie sich allerdings doch  für Holzkohle entscheiden, achten Sie zum Schutz der Tropenwälder auf FSC-Siegel und nachhaltige Öko-Siegel. Mehrweg statt Einweg (z. B. bei Besteck, Tellern, Grillspießen) und die richtige Mülltrennung tragen ebenfalls zu einem gelungenen nachhaltigen Grillfest bei.

Den größten Fingerabdruck hinterlässt aber das Grillgut. Wer etwas Gutes tun will, sollte statt auf Rindfleisch und Grillkäse lieber auf Hähnchen, Schwein, Würste und Gemüse setzen. Das verbessert die Ökobilanz um fast 20% und damit erheblich! Grundsätzlich gilt natürlich auch bei Grillgut und Beilagen, auf regionale und saisonale Produkte zurückzugreifen.

 

4. Nicht zuviel einkaufen

Jahr für Jahr landen in Deutschland 11 Mio. Tonnen Lebensmittel im Müll. Das ist eine enorme Verschwendung von Ressourcen und belastet den Geldbeutel. Daher unser Tipp: prüfen Sie Ihre Vorräte zu Hause, bevor Sie neue Lebensmittel einkaufen, und gehen Sie nicht hungrig in den Supermarkt.

Für Übriggebliebenes gibt es auf www.zugutfuerdietonne.de leichte und kreative Kochideen. Einfach verfügbare Zutaten eingeben und los geht’s: Ran an die Reste!

5. Selber kochen

Fertigprodukte sind zwar praktisch, aber verhältnismäßig teuer und beinhalten oft chemische Zusatzstoffe. Kochen Sie für das gleiche Geld selbst: Sie haben mehr davon, können nachhaltigere Zutaten verwenden und wissen, was drin ist. Wer Zeit sparen möchte, kocht einfach soviel, dass es für mehrere Tage reicht.

6. Nicht gleich wegwerfen

Das Mindesthaltbarkeitsdatum zeigt an, bis wann ein Produkt mindestens seine Qualität behält. Sollte ein Lebensmittel keine sichtbaren Veränderungen aufweisen, können Sie es auch nach Ablauf dieses Datums noch bedenkenlos verzehren.

Anders ist das bei dem Verbrauchsdatum, das finden Sie auf den Verpackungen von Lebensmitteln, die schnell verderben, wie Hack- und Geflügelfleisch oder Rohmilchkäse. Ist das Verbrauchsdatum abgelaufen gibt es tatsächlich nur noch eins: Ab in die Tonne.

Reste frieren sie am besten ein: wenn es mal schnell gehen muss, sind die Reste schnell wieder warmgemacht.

7. Lebensmittel richtig lagern

Damit Ihre Lebensmittel lange frisch und genießbar bleiben, ist es wichtig, die Produkte richtig zu lagern. Viele Informationen und Tipps, wie, wo und wie lange Sie Lebensmittel richtig lagern und zubereiten, finden Sie hier.

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